Fahrzeugbau

Dehler Mobile

Die Dehler Deutschland GmbH mit Sitz in Freienohl / Meschede wurde von den Brüdern Willi und Heinz Dehler 1963 gegründet. Nach dem Ausstieg seines Bruders Ende der 70er Jahre entwickelte Willi Dehler neben den Dehler-Yachten die Dehler-Mobile.

Mit dem Know-how aus der Bootsfertigung im Bereich „glasfaserverstärten Kunststoff“ (GFK-Formziehteile) und Lösungen für das Leben auf engstem Raum wurden in der Folge Wohnmobile mit innovativen Grundrißen und Detaillösungen entwickelt. Auf Basis des Ford Econoline entstanden wenige Fahrzeug des Dehler Attaché
und auf Ford Transit der Dehler Renommé. Danach wurden nur noch, und dies sehr erfolgreich, Fahrzeuge basierend auf den Volkswagen Baureihen T3, T4 und zuletzt auch LT produziert.

Beginnend mit dem VW T3 wurde ab ca. 1981 bis in die frühen neunziger Jahre der T3 Profi vermarktet.
Neben dem revolutionären Innenraumkonzept waren äußerlich die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale:
die neue, zusätzliche Scheibenisolierung, die komplette Beplankung und das schönste Hochdach
auf T3-Basis – mit dem besten cW-Wert.

Ein Dehler Profi aus 1989 mit 2,1l Schalter kostete in der Serienausstattung bereits 67.407 DM.
Extras wie Klimanlage, Metallic-Lackierung, Standheizung, ABS, Syncro (Allradantrieb) etc. trieben
den Preis schnell auf über 120.000 DM. Daher entwickelte man Ausbaustufen der Fahrzeuge
z.B. Nachrüstung des Dehler-Hochdachs, auf angelieferten Kundenfahrzeugen.

Mit Modellwechsel von VW T3 auf T4 gab es noch mal eine würdige VW T3-Kleinserie, den 2+2.
Basisfahrzeug hierfür waren ausschließlich Bluestar und Whitestarmodelle.
Die Innenausstattung wurde modifiziert. Es erfolgte ein Wechsel auf die Multivan-Sitzbank
und Beplankung und Scheibenisolierung entfielen. Eine Ausbauvariante für Basisfahrzeuge z.b. Multivan zum Dehler 2+2 wurde ebenfalls angeboten.

Mit Einführung des VW T4, Ende 1991, wurde die Tradition des Namen Profi fortgeführt. Natürlich wieder mit einem revolutionären Innenraumkonzept. Die VW T4 Baureihe: Profi, Profi GL, Maxivan und Maxivan GL waren für den Vielfahrer mit wenigen bzw. kurzen Übernachtungen konzipiert. Ein innovatives Büro- und Konferenzfahrzeug für bis zu sechs Personen.

Die T4 Optima-Baureihe 4.7, 5.1 und 5.4 sprach dann den Reisemobilisten mit vielen Übernachtungen an.
Ein Freizeit- und Urlaubsfahrzeug für bis zu 4 Personen mit uneingeschränkter Wohneignung. Vier voneinander unabhängige Bereiche: Fahrerhaus, Wohnbereich (Sitzen/Schlafen) Arbeitsbereich (Kochen) und Sanitärbereich, im Optima 5.4 mit separater Dusche und Toilette.

Namhafte Fachzeitschriften wählten die Dehler-Ausbauten immer wieder
in die Spitzengruppe der besten Reisemobile mit ihren klangvollen Namen
der Landyachten: Profi, Maxivan, Optima 4.7 und 5.4 sowie dem Dehler Ambiente.

Mitte der neunziger Jahre geriet das Unternehmen in wirtschaftliche
Schwierigkeiten. 1995 stieg Willi Dehler aus. Ab 1996 wurde mit der großen
Produktaufwertung (GP) des T4 bei VW der Optima 5.1 eingestellt,
später wurde aus dem Maxivan wieder der Profi. Ende der neunziger Jahre
wurde auf Basis Volkswagen LT der Dehler Ambiente vorgestellt.

Dehler beantragte 1998 Konkurs für die Bereiche Yachten und Reisemobile.
1999 ging es für Dehler Yachtbau weiter. Nach verschiedenen Eigentümerwechseln
übernahm 2009 die HanseYachts AG. In Freienohl wurden weiterhin Yachten kleinerer und mittlerer Größe hergestellt. Der Bau größerer Dehler-Modelle erfolgte fortan in Greifswald. 2012 wurde Freienohl als Produktionsstätte geschlossen. Die Dehleryacht-Produktion wurde vollständig nach Greifswald verlegt.
Der Dehler Mobilbau wurde nie wieder belebt.